Reise nach Foz do Iguaçu und Curitiba

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Dienstag, 12.10.2004

Pünktlich um 8 Uhr verlässt der Bus der Pássaro Marron den Rodviária von Itajubá Richtung São Paulo. Nach 4 Stunden fahrt und einem kurzen Zwischenstopp in São Jose dos Campos erreicht er sein Ziel. Der Rodviária in São Paulo ist sehr groß aber angenehm sauber. Nach einer kruzen Orientierungsfase stellen wir fest, dass die Fahrt zu 3 mit dem Taxi billiger ist als mit dem speziellen Zubringerbus. Also buchen wir an einem Festpreisschalter eine Fahrt zum Flughafen, den wir dann auch eine halbe Stunde später erreichen.

Hier haben wir noch reichlich Zeit um zu lesen, bis der Check-In Schalter öffnet. Nach dem erfolgreichen Check-In gibt es noch einen Kaffee, dann ist auch schon Zeit um sich auf den Weg zum Gate zu machen. An diesem angekommen erfahren wir, dass unser Flieger an einem ganz anderen Gate steht. Wir schaffen es aber noch einige Minuten (fünf oder so) vor Abflug unsere Plätze einzunehmen. Pünktlich erhebt sich das Flugzeug in dem sonnig-klaren Himmel über São Paulo und geht auf süd-westlichen Kurs.

Ein Sandwich später überfliegen wir dichte Wälder, die von einem Fluss durchzogen sind. Das Flugzeug beginnt mit dem Sinkflug und die Bäume werden grösser. Dann, wir fliegen schon recht niedrig über den Bäumen, tauchen in einiger Entfernung die berühmten Wasserfälle auf. Wir gehen weiter runter, unter uns sind jetzt Wiesen. Da nimmt die Geschwindigkeit plötzlich wieder zu und wir gewinnen schnell an Höhe. Der Flughafen zieht unter uns rasch vorbei. Wir drehen noch eine Runde und versuchen es ein zweites mal. Diesesmal treffen wir, wenn auch etwas hard, auf der Landebahn auf und können zum Terminal rollen. Der Flughafen in Foz ist recht klein, was wohl auch das verfehlen beim ersten Versuch erklären dürfte.

Nachdem wir unser Gepäck gefunden haben besteigen wir ein Taxi, das uns zu unserem Hotel (Internacional Foz, im Zentrum) bringen soll. Es ist Taxi Nr. 0714. Ein älterer Mann ist unser Fahrer und erkundigt sich gleich nach unseren portugiesisch Kenntnissen (so um pouco) uns unserer Herkunft (Alemanha). Dann erzählt er, dass er uns zum Staudamm und zu den Wasserfällen (brasilianische und argentinische Seite) fahren kann. Das sei mit dem Taxi viel billiger als mit einem anderen Anbieter. Für einen Tag soll das 180 R$ kosten, und wir nehmen das Angebot an. Er verspricht uns am nächsten Tag um halb 8 am Hotel abzuholen und will auch dann erst das Geld für den Fahrt vom Flughafen zum Hotel.

Da es in der Stadt selber nichts interessantes gibt gehen wir im Dachrestaurant des Hotels nett essen. Von hier beobachten wir, wie ein heftiges Gewitter aufzieht, und die schwüle Luft des Tages reinigt.

Mittwoch, 13.10.2004

Viel zu früh weckt uns das Handy und nach dem Frühstück treffen wir tatsächlich unseren Fahrer vor dem Hotel. Leider treffen wir auch auf Regenwetter und so wird entschieden, dass wir erst zum Staudamm Itaipu fahren, da man diesen wohl in erster Linie vom Bus aus besichtigt. Kurz vor 8 erreichen wir ihn, der Eintritt ist erfreulicher Weise kostenlos und eine Führung beginnt gleich um 8 mit einem Kurzfilm. Dann werden alle in Busse verladen und zum und über den eigentlichen Staudamm gefahren.

Bei unserer Rückehr werden wir gleich wieder aufgesammelt und wir fahren mit unserem Taxi in Richtung der Wasserfälle. Der Regen hat entzwischen etwas abgenommen.

Am Nationalpark angekommen müssen wir erstmal Eintritt bezahlen, dann fahren wir weiter zur Wasserkante. Hier laufen wir erstmal eine kleines Stück zu den Wasserfällen und staunen über die Wassermassen, die sich hier in die Tiefe stürzen. In Ermangelung von Sonne gibt es leider keine Regenbögen.

Am vereinbarten Treffpunkt erwartet uns unser Taxifahrer und fährt weiter durch den Nationalpark zu einer Stelle, wo Bootstouren zu den Wasserfällen angeboten werden. Er überredet uns an dieser Teilzunehmen (sehr schön und man wird auch gar nicht so sehr nass). Also machen wir dies und er fährt erstmal Mittagessen. Die Safari kostet 100 R$. Zuerst geht es mit einem Elektroauto durch den dichten Regenwald. Einige Bäume werden näher erklärt. Dann können wir zu Fuss weiter in den Wald hinein, wobei wir noch weitere Bäume und Blumen kennen lernen. Kurz vor dem Anleger kommen wir noch an einem kleinen Wasserfall vorbei.



Nachdem dieser ausgiebig dokumentiert wurde gehen wir runter zum Bootsanleger. Hier kommt uns eine andere Gruppe entgegen, die die Bootsfahrt schon hinter sich hat. Alle sind tropfnass und Mama bekommt panik. Wir kaufen uns Anti-Regen-Plastik-Säcke (5 R$) und ziehen alles was nicht benötigt wird aus. Ein Tip: Man sollte Handtuch und Badesachen mitbringen, es gibt auch eine Umkleidekabine. Wir besteigen das Motorschlauchboot und die Tour beginnt. Problemlos flitzt das Boot über die Stromschnellen zu den Wasserfällen. Es gibt einige Fotostopps. Dann geht es sehr dicht an einige kleiner Wasserfälle, so dass wir die versprochene Dusche abbekommen. Die Fotoapparate sind zum Glück in Plastiktüten (gab es gratis) verpackt worden. Die Niederländer haben noch die Raftingerweiterung gebucht, so dass wir diese unterwegs an der Raftingstation aussetzen. Sie müssen zum Anleger zurück rudern.

Die Fahrt hat viel Spaß gemacht und wir sind, dank der Schutzkleidung, auch nicht übermässig nass geworden. Wichtig ist, dass man richtig auf der Plastiktüte sitzt. Wir ziehen uns wieder an und werden zurück durch den Wald gefahren. Oben erwartet uns natürlich schon unser kleines Taxi. Der Fahrer hat die Sitze schon mit Plastikplanen ausgekleidet. Soso, man wird also nicht sehr nass ...

Wir verlassen den brasilianischen Nationalpark und fahren über die Grenze nach Argentinien. Hier müssen wir wieder Eintritt bezahlen. Wir eilen an den Buden und Souviniershops vorbei zum Bahnhof. In diesem Park fährt nämlich eine kleine Eisenbahn alle wichtigen Attraktionen an. Wir fahren bis zur Endhaltestelle und genemigen uns erstmal ein Sandwich. Frisch gestärkt laufen wir über Brücken zu den Wasserfällen. Auf dieser Seite sind sie nochmal wesentlich größer und beeindruckender. Es regnet zwar nicht mehr, aber die Sonne scheint auch nicht. Also wieder keine Regenbögen.

Dann fahren wir eine Station zurück und besichtigen noch viele weitere Wasserfälle und genießen schöne Aussichten. Auch auf dieser Seite werden Bootstouren angeboten zum Beispiel auf die kleine Insel. Dazu haben wir aber keine Zeit, da es schon Abend wird und die Eisenbahn auch nicht ewig fährt. Also fahren wir zur Hauptstation zurück. Unser Fahrer erwartet uns vor dem Nationalpark und fährt uns zurück zum Hotel.

Hier angekommen bietet er uns an, am nächsten Tag noch weitere 3 Attraktionen anzufahren bevor wir zum Flughafen müssen. Wir willigen ein und verabreden uns um halb eins wieder am Hotel. Wenigstens können wir diesmal ausschlafen.

Ein anstrengender aber sehr schöner Tag. Will man das Geld für die Taxitour sparen und alles mit dem Bus anfahren sollte man mehr Zeit mitbringen. Ich empfehle mindestens zwei Tage, einen für jeden Nationalpark.

Donnerstag, 14.10.2004

Wir stehen nicht ganz so früh auf und genießen erstmal das Frühstücksbuffet. Der Morgen beginnt mit strahlender Sonne und kleinen weißen Wolken am ansonsten klaren Himmel. Dann bezahlen wir unsere Hotelrechnung und besteigen wieder Taxi 0714. Zuerst schauen wir uns das Dreiländereck von Brasilien, Paraguay und Argentinien an. Jedes Land ist jeweils durch einen Pfosten markiert.

Nach einem zwischenstopp in einem Geschäft für "Kunsthandwerk" (ich würde eher Turistengrusch sagen) fahren wir zum Geflügelpark (Parque de Aves). Hier gibt es allerhand Federvieh aber auch Schmetterlinge, Schildkröten und anderes Getier zu sehen.

Dann wird es auch schon wieder Zeit weiterzuflliegen. Wir fahren zum Flughafen und besteigen ohne Zwischenfälle unser Flugzeug, dass uns nach Curitiba bringen soll. Auch dieses beginnt pünktlich seine Reise und wir schauen vom klaren Himmel noch einmal auf die Wasserfälle herunter.

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